(Stuttgart) Das Bun­desver­fas­sungs­gericht hat in einem am 01.04.2010 veröf­fentlicht­en Beschluss klargestellt, dass es auf­grund des Urteils vom 9. Feb­ru­ar 2010 keine höheren “Hartz IV-Leis­tun­gen” für die Ver­gan­gen­heit gibt. 

Darauf ver­weist der Stuttgarter Fachan­walt für Arbeit­srecht Michael Henn, Präsi­dent des VdAA — Ver­band deutsch­er Arbeit­srecht­sAn­wälte e. V. mit Sitz in Stuttgart unter Hin­weis auf die Mit­teilung des Bun­desver­fas­sungs­gerichts (BVer­fG) vom 01.04.2010 zum Beschluss vom 24. März 2010, Az.: 1 BvR 395/09.

Die Beschw­erde­führer sehen die Höhe der Regelleis­tun­gen nach dem sog. „Hartz IV-Gesetz“ für den Zeitraum von Jan­u­ar bis Juni 2005 als zu niedrig an. Nach Erschöp­fung des Rechtswegs haben sie Ver­fas­sungs­beschw­erde eingelegt. 

Die 3. Kam­mer des Ersten Sen­ats des Bun­desver­fas­sungs­gerichts hat dieV­er­fas­sungs­beschw­erde nicht zur Entschei­dung angenom­men. Durch das Urteil des Bun­desver­fas­sungs­gerichts vom 9. Feb­ru­ar 2010 (1 BvL 1/09 u.a.) sind die für diesen Fall rel­e­van­ten ver­fas­sungsrechtlichen Fra­gen für die Bemes­sung der Regelleis­tun­gen gek­lärt. Das Bun­desver­fas­sungs­gericht hat die mit­tel­bar ange­grif­f­e­nen Vorschriften des § 20 Abs. 2 und 3 SGB II a.F. (vgl. Pressemit­teilung Nr. 5/2010 vom 9. Feb­ru­ar 2010) für ver­fas­sungswidrig erk­lärt. Da die ver­fas­sungswidri­gen Regelun­gen bis zu ein­er Neuregelung durch den Geset­zge­ber zum 31. Dezem­ber 2010 weit­er­hin anwend­bar sind, ste­ht fest, dass die Beschw­erde­führer keine höheren Regelleis­tun­gen für den stre­it­ge­gen­ständlichen Zeitraum beanspruchen können. 

Höhere Leis­tun­gen für den stre­it­ge­gen­ständlichen Zeitraum ergeben sich auch nicht auf­grund der in dem genan­nten Urteil geschaf­fe­nen Härte­fall­regelung, denn diese gilt nicht rück­wirk­end für Zeiträume, die vor der Verkün­dung dieses Urteils liegen. Von ein­er rück­wirk­enden Über­gangsregelung hat das Bun­desver­fas­sungs­gericht eben­so abge­se­hen wie von ein­er Verpflich­tung des Geset­zge­bers, auch für zurück­liegende Leis­tungszeiträume eine Öff­nungsklausel zu schaffen. 

Henn emp­fahl, diese Grund­sätze zu beacht­en und in Zweifels­fällen rechtlichen Rat einzu­holen, wobei er u. a. dazu auch auf den VdAA Ver­band deutsch­er Arbeit­srecht­sAn­wälte e. V. – www.vdaa.de – ver­wies.     

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